Wir sind Stolz auf unsere Tester/innen der ersten Stunde. Dazu gehört Hans.
Vor kurzem durften wir ihn interviewen.

Lieber Hans,

vielen Dank vom ganzen Team, dass Du seit den ersten Entwicklungen dabei bist und uns mit Deinem wertvollen Feedback im Bereich Schwindel unterstützt.

Bitte sage unseren Leser/inne/n doch kurz etwas zu Dir und zu der Ursache Deiner Schwindelsymptome.

Ich bin Hans, 56 Jahre alt, früher Gebietsverkaufsleiter. Meine Hobbys sind Drechseln und Holzbearbeitung, früher war ich Kettensägenschnitzer.

2009 hatte ich einen schweren Verkehrsunfall, weshalb mir ein Liquorshunt implantiert werden musste. 2013 hatte ich wegen einer Infektion des Shuntsystems zwei Hirnhautentzündungen, seitdem habe ich zusätzlich einen chronischen Schwindel mit der Diagnose bilaterale Vestibulopathie. Das ist ein beidseitiger Ausfall der Gleichgewichtsorgane. Ich habe dann verschiedene Schwindeltherapien durchgeführt, die leider keinen wirklichen Erfolg brachten.

Wir durften erfahren, dass Schwindel und Gangunsicherheit sehr unterschiedlich wahrgenommen wird. Was verstehst Du persönlich unter „Schwindelig“? Kannst Du uns das beschreiben?

Man bekommt bei Schwindel einfach keine ordentliche Möglichkeit mehr sich zu orientieren. Ich werde unsicher und wackelig.  Die Augen spielen dann eine große Rolle. Ich vermeide zum Beispiel beim Hinsetzen auf eine weiße Wand zu schauen oder auch bei Dämmerung nicht ohne Taschenlampe aus dem Haus zu gehen.

Man hat immer die Angst, wie man von anderen wahrgenommen wird, wenn der Schwindel auftritt. Viele denken vielleicht, man sei betrunken oder berauscht, die wenigsten denken zunächst an eine gesundheitliche Beeinträchtigung. Besonders im Berufsleben hat mich das anfangs sehr belastet, weil man gerade dort nicht wirklich Schwäche zeigen kann. Ich habe aber gelernt, offen damit umzugehen, wenn möglich von mir aus zu erzählen, was der Hintergrund für meine Gangunsicherheit ist. Das hat mich sicherer gemacht.

Wie erlebst Du Deinen Schwindel? Was macht sowas mit einem?

Die Anzahl der Schwindelattacken hat bestimmt, wie ich mich gesamtheitlich fühle. Der Gesamtzustand wurde immer schlimmer, die Schwindelanfälle wurden immer intensiver und häufiger, traten bis zu fünf- bis zehnmal am Tag auf.

Der psychische Faktor ist bei der ganzen Sache nicht zu vernachlässigen. Da muss man trotz Unsicherheit gegen angehen, da sich ansonsten die Schraube immer weiter zudreht und das Ganze weiter und weiter verschlimmert, so dass man schlussendlich das Bett gar nicht mehr verlassen möchte.

Hattest Du auch Angst vor dem Stürzen?

Ja, die hatte ich. Stürze sind mir tatsächlich mehrfach passiert. Ich habe immer versucht, abrupte Bewegungen zu vermeiden, achtsam zu sein, mich langsam zu bewegen. Bei einem der Stürze zog ich mir eine Knieverletzung zu, die operiert werden musste, was die Angst anschließend nicht gerade verringerte.

Wie oft und wo trainierst Du persönlich mit dem WALKCOMPANION?

Vier-bis sechsmal in der Woche, meistens bei einem Spaziergang, circa eine halbe Stunde am Tag.

Wir möchten zuerst ein freieres Gehen mit stabilerer Haltung und mehr Kontrolle ermöglichen. Haben wir für Dich schon jetzt einen Erfolg leisten können? Wenn ja, beschreibe uns den doch bitte.

Die App hilft mir bei dem täglichen Umgang mit dem Schwindel und das Training vermittelt wieder Sicherheit. Der größte Nutzen ist, dass der Schwindel mich nun nicht mehr so einschränkt und dass er in meinem Fall auch in der Intensität und Häufigkeit abgenommen hat. Er schränkt mein Leben viel weniger ein und verunsichert mich nicht mehr so. Die Gewissheit zu haben, dass es was gibt, das begleitend unterstützt, gibt mir Mut und Sicherheit.

Kannst du uns noch ein bisschen mehr erzählen. Wie lange oder oft benutzt Du die App? Was war in Deinem Fall eine Verbesserung?

Die App hilft mir nicht nur akut, je öfter ich sie benutze, desto besser wird es mit dem Schwindel.

Nach ca. zwei Wochen merkte ich einen Unterschied zwischen Anfang und Ende des Spaziergangs dahingehend, dass das Schwanken zum Ende hin deutlich nachließ.
Nach ca. einem Monat merkte ich auch, dass der Schwindel nicht mehr so oft auftrat und wenn dies doch der Fall war, dann war er nicht mehr so stark. Mir hilft beim Gehen auch der Gangrhythmus, den man mit der App sehr deutlich hören kann.

Was können wir an dem System noch optimieren, damit es für Deine persönliche Gang-Situation noch mehr unterstützt?

Was bis heute blieb ist, dass es gewisse Auslöser für den Schwindel gibt. Wenn man diese mit dem System noch wegtrainieren könnte, wäre das super.

Daran werden wir gerne arbeiten. Vielen Dank Hans für Deine Zeit und die großartige Unterstützung. Wir freuen uns auf das nächste Interview mit Dir.