Warum ist das Gehen besonders für Gangunsichere so wichtig?

Auch wenn es sich erst einmal etwas paradox liest:
Aktives, regelmäßiges Gehen reduziert das Sturzrisiko.

Vestibuläres Training

Beim Gehen trainiert der Körper täglich den Gleichgewichtssinn. Insbesondere bei Betroffenen mit Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen ist es wichtig eben diesen Sinn weiter zu beanspruchen, da dieser für seinen Erhalt trainiert werden muss. Bis zur Besserung suchen sich Körper und Verstand andere Möglichkeiten sich im Raum zu orientieren. Beispielsweise arbeiten die Augen mit Blick auf den „sicheren“ Boden gegen die unsichere Körperlage, was allerdings als langfristige Angewohnheit die Konzentration, aber auch den Nacken zusätzlich beansprucht.

In vielen Fällen helfen Gleichgewichtsübungen in der Physiotherapie den Gleichgewichtssinn schneller wieder zu reaktivieren, tägliches Gehen hält daraufhin das Gleichgewichtsempfinden weiter „in Bewegung“. Regelmäßiges Gehen unterstützt bei chronischen Betroffenen ihre Anpassungsprozesse zur Linderung von Schwindel und einem sicheren Umgang mit dem Taumelempfinden beim Gehen zu beschleunigen. Das Sturzrisiko sinkt.

Beweglichkeit

Beim Gehen übt der Körper wichtige Muskelgruppen zu beanspruchen und das Reaktions-/ Koordinationsvermögen sowie relevante Körpersinne zu nutzen.

Das Sturzrisiko reduziert sich durch routinierte Abläufe, Gangregelmäßigkeit aber auch tägliche Erfahrungen mit kleinen Herausforderungen beim Gehen.

Psychische Stabilität

Übervorsicht und Ängste sind nicht selten Begleiter bei einer Gangunsicherheit. Das Körpervertrauen ist beschädigt. Zuverlässigkeit und Selbstkontrolle wird durch chronische Störungen wie bei der Multipler Sklerose oder aber nach heftigen Erlebnissen mit Kontrollverlust wie Schwindelattacken oder nach einem Sturz dauerhaft in Frage gestellt. Unterbewusst folgt auf den Wunsch nach mehr Kontrolle das Bedürfnis nach mehr Sicherheit, was zu einem vorsichtigem Schonverhalten führen kann.

Die Psyche profitiert durch regelmäßiges Gehen: Stressabbau und reduzierte Ängste, mehr Kontrollempfinden durch die erfolgreiche Bewältigung schwieriger Aufgaben beim täglichen Gehen. Schritt für Schritt wird die Selbstwirkung und die eigene Kompetenz bestätigt, ein Wegbereiter für notwendiges Körpervertrauen, mehr Zuversicht und Mut.

In Bewegung bleiben bei Gangunsicherheit

Unabhängig von der Ursache von Gangunsicherheit ist somit tägliches Gehen notwendig, um einen automatischen, routinierten Gangablauf einzuhalten, das Gleichgewicht zu trainieren, eine Taumel-Kompensation zu ermöglichen, Sturzrisiken zu reduzieren, die Psyche mit dem Erleben von Körperwahrnehmung und Selbstwirksamkeit zu unterstützen.

Der WALKCOMPANION hilft Betroffenen von Schwindel und Gangunsicherheit leichter in Bewegung zu bleiben.

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